Über uns
Der Arbeitskreis "Bodenökologie" der GfÖ wurde 2002 ins Leben gerufen. Er versteht sich als ein fachübergreifender, interdisziplinärer Zusammenschluss im Bereich der Bodenwissenschaften mit dem Fokus auf der Vielfalt der Organismen und ihrer Wechselwirkungen.
Wichtige Themen sind
- Monitoring der Bodenbiodiversität und ihre Bewertung (Bioindikation),
- multitrophische Interaktionen,
- Stoffflüsse in Böden sowie
- abiotische und biotische Wechselwirkungen.
Unser Ziel ist es, Wissenschaftler:innen verschiedener Disziplinen zusammenzubringen, um die Vielfalt und Funktion von Bodenökosystemen besser zu verstehen. Der Arbeitskreis Bodenökologie steht dabei unter anderem in enger Abstimmung und Zusammenarbeit mit der Kommission III (Bodenbiologie) der Deutschen Gesellschaft für Bodenkunde (https://www.dbges.de/de/dbg-themen/komissionen/k3-bodenbiologie-und-bodenoekologie).
Hiermit möchten wir auch zur Vernetzung der unterschiedlichen Themen innerhalb der GfÖ beitragen.
Alle Interessierten Wissenschaftler:innen sind herzlich eingeladen, sich an unseren Aktivitäten zu beteiligen.
Team

© Martin Potthoff
Kommissarischer Sprecher:
PD Dr. Martin Potthoff
Universität Göttingen
Zentrum für Biodiversität und nachhaltige Landnutzung
Büsgenweg 1
37077 Göttingen
martin.potthoff (at) uni-goettingen.de
Aktuelles
Gemeinsamer Workshop der DBG und GfÖ:
Dialog: Zukunft des Boden-Biodiversitätsmonitorings
Rückblick:
Am 25.-26.11.2024 trafen sich in Göttingen ca. 50 Wissenschaftler:innen sowie Vertreter:innen von Behörden und Sachverständigenbüros zur Diskussion gegenwärtiger und zukünftiger Programme zum Bodenbiodiversitätsmonitoring in Deutschland.
Der Anschluss an bestehende Monitoringprogramme ist aufgrund der unterschiedlichen Zielsetzungen eine Herausforderung, erlaubt aber Synergien wie z.B. die gemeinsame Nutzung von Bodendaten.
Die wesentliche Herausforderung für eine standardisierte Probenahme ist die hohe zeitliche Variabilität. Es wird vorgeschlagen, zu Beginn des Montorings intensiver zu beproben und die Beprobungsfrequenz anhand dieser Datenbasis festzulegen.
Moderne Methoden und die traditionelle Bestimmung der Bodenfauna ergänzen sich. Moderne Methoden helfen, Routinefälle schnell zu bearbeiten und die Kapazität der Experten für die Behandlung von Spezialfällen zu nutzen.Citizen-Science-Projekte können zur Datenerhebung insbesondere auf privaten Flächen beitragen. Sie erfordern jedoch eine gute Anleitung und Betreuung der Teilnehmer:innen.
Für die erhobenen Daten sollten die FAIR-Prinzipien angewandt werden. Repositorien erlauben die erforderliche Datensicherheit und Zugänglichkeit für wissenschaftliche Nachnutzung. Referenzzustände können anhand der Bandbreite der erhobenen Daten oder durch Extrapolation von Daten auf Standorten mit Nutzungsgradienten definiert werden. Alternativ bietet sich ein Boden-Multifunktionalitäts-Ansatz an.
Das Schutzziel umfasst Arten und deren Funktionen. Besonderes Augenmerk sollte auf Organismen, Gemeinschaften und Wechselwirkungen liegen. Aus- und Weiterbildung von Taxonomen muss langfristig gesichert werden. An Universitäten bietet sich die Anbindung an aktuelle Forschungsfragen an, für die Weiterbildung sind Expertenkurse empfehlenswert. Der Einsatz moderner Technik (z.B. VR-Brillen) könnte helfen, die Kurse attraktiv zu gestalten.
Wichtig ist generell ein größeres Bewusstsein für das Bodenmikrobiom und die Bodenfauna in der Bevölkerung. Das könnte z.B. durch die Einbeziehung eines passenden Bodentier des Jahres in die Aktion Boden des Jahres erfolgen.
Zum Abschluss wurde geplant, sich in etwa zwei Jahren zu einem weiteren Workshop zum Thema Bodenbiodiversitätsmonitoring zu treffen, um die weitere Entwicklung zu diskutieren und die Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Behörden zu verstetigen.
Organisationsteam: Anja Miltner (UFZ Leipzig); Martin Potthoff (Universität Göttingen), Christian Poll (Universität Hohenheim), Anneke Beylich (Institut für Angewandte Bodenbiologie), Michaela Dippold (Universität Tübingen), Steffen Kolb (ZALF).