Das allgemeine Konzept der Agrarökologie ist recht weit gefasst, so dass die Verwendung innerhalb der ökologischen Forschung auf nationaler und europäischer Ebene recht unterschiedlich sein kann, wobei verschiedene Gruppen unterschiedliche Elemente und Themen hervorheben. Nach dem Verständnis des Arbeitskreises umfasst "Agrarökologie" die Wissenschaft, landwirtschaftliche Praktiken und eine soziale Bewegung. Das Konzept wird auf ganze Agrar- und Ernährungssysteme angewandt. Als Wissenschaft räumt sie der Aktionsforschung, ganzheitlichen und partizipatorischen Ansätzen und der Transdisziplinarität Priorität ein. In der Praxis stützt es sich auf die nachhaltige Nutzung erneuerbarer Ressourcen, das Wissen und die Prioritäten der Landwirte, die Nutzung der biologischen Vielfalt zur Erbringung von Ökosystemleistungen und die Resilienz sowie auf Lösungen, die einen mehrfachen Nutzen (ökologisch, wirtschaftlich, sozial) von der lokalen bis zur globalen Ebene bieten. Als Bewegung setzt sie sich für die Interessen von Landwirt*innen und ländlichen Gemeinschaften, für Ernährungssouveränität, nachhaltige Lebensmittelversorgungsketten, die Vielfalt einheimischen Saatguts und einheimischer Rassen sowie für gesunde und hochwertige Lebensmittel ein.
Die Kombination der Ziele einer nachhaltigen, die biologische Vielfalt fördernden Landwirtschaft, die die Versorgung mit Lebensmitteln, Futtermitteln und biobasierten Rohstoffen sicherstellt und sich gleichzeitig an die Auswirkungen des Klimawandels anpasst, kann nur durch einen Systemwandel erreicht werden. Die Agrarökologie wird zunehmend als ein Transformationsweg anerkannt, der ökologische Nachhaltigkeit, Erzeugerautonomie und wirtschaftliche Widerstandsfähigkeit unterstützt. Anwendungsorientierte agrarökologische Forschung mit interdisziplinären Ansätzen, die Einbeziehung praktischer landwirtschaftlicher Erfahrungen und der Wissenstransfer werden dafür immer wichtiger. In diesem Zusammenhang prägen transdisziplinäre und transformative Projektformate, wie Living Labs, Landschaftslabore und überbetriebliche Kooperationsprojekte, zunehmend die agrarökologische Forschungslandschaft. In solchen Projektformaten treffen Ökolog*innen und Landwirt*innen mit ihren jeweiligen Erwartungen und Zielen sehr direkt aufeinander und sind herausgefordert, durch gemeinsames Lernen zu gemeinsam entwickelten Forschungs-, Entwicklungs- und Lösungsansätzen zu gelangen.
Der Arbeitskreis 'Agrarökologie' will ein Forum für den Informationsaustausch zwischen Grundlagen- und angewandten Forschern, politischen Entscheidungsträgern, Landnutzern und Lebensmittelproduzenten sein. Wir konzentrieren uns auf den Gedankenaustausch über nachhaltige Landnutzungssysteme im Sinne der Sicherung und Verbesserung der wesentlichen Prozessabläufe und Funktionen von Landnutzungssystemen. Unser Credo ist es, eine Verbindung zwischen ökologischer Wissenschaft und den Erfordernissen der landwirtschaftlichen Praxis unter Berücksichtigung der biologischen Vielfalt sowie umweltfreundlicher und sozialverträglicher Ansätze auf verschiedenen Maßstabsebenen (Landschaft, Betrieb, Feld) herzustellen.
Unsere Ziele im Einzelnen sind:
In diesem Zusammenhang nehmen wir Angebote für Tagungen oder Fachexkursionen zu speziellen Themen entgegen und führen diese in unregelmäßigen Abständen durch. Bitte nehmen Sie Kontakt mit uns auf, wenn Sie Mitglied der Special Interest Group Agrarökologie werden wollen.
Links zur Agrarökologie:
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